Das Gefühlsleben des Menschen entsteht in den ersten Lebensjahren. Die Erlebnisse, die das Kind mit seinen Bezugspersonen macht, ermöglichen ihm mehr oder weniger, sich unter den Menschen wohlzufühlen, sich breit machen zu können, sich emotional zu öffnen und sich zugehörig zu fühlen.
Sind die Eltern sowie andere Erziehungs- und Lehrpersonen damit befasst, das Kind auf den richtigen Weg zu lenken, dann kommen die Kinder als Menschen zu wenig vor. Der Mensch erwirbt dann ein Streben, sich anzupassen, sogar sich anzuschmiegen und den anderen zuliebe oder aus Angst vor anderen, nicht selbst zu leben, sondern zu funktionieren und nicht aufzufallen oder niemanden zu enttäuschen – auch bei ganz lieben Eltern, ohne dass diese es registrieren. Das Bestreben, nicht vorzukommen, sich sogar unsichtbar zu machen, nicht zu stören, zu gefallen oder nicht aufzufallen, verhindert dem Menschen, selbst zu empfinden, wie er sich in eine genügend tiefe Verbindung mit anderen zu begeben. Man fühlt sich dann wenig oder nicht als Mitgestalter des Lebens, selbst wenn man aktiv tätig ist, unauffällig mittreibt und sein tägliches Leben erfüllt. Daraus können Sinnlosigkeitsgefühle, emotionale Unausgefülltheit, Lustlosigkeit und innere Starre entstehen, Gefühle, die manche mit Alkohol, Drogen oder Spielen ausschalten wollen.
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