«Like Father, Like Son» – «Soshite Chichi ni Naru» (2013), 121 Min.
Regie Hirokazu Koreeda
Der Film «Like Father, Like Son» handelt davon, dass zwei Elternpaare mit ganz unterschiedlichen Lebensweisen erfahren, dass ihre 6- jährigen Söhne im Krankenhaus von einer eifersüchtigen Krankenschwester vertauscht worden sind. Es stellt sich die Frage, ob die Eltern die Eltern des erzogenen Kindes oder des Kindes mit gleichem Erbgut sind und ob die Kinder ausgetauscht werden müssten.
Dem Regisseur gelingt es sehr gut, in einer feinsinnigen Art die emotionalen Situationen von Kindern und Erwachsenen darzustellen. Der Film zeigt auch, wie unterschiedlich die emotionale Nähe von Eltern zu ihren Kindern sein kann, ganz unabhängig von der materiellen Situation. Er zeigt ebenso, wie sich jedes Kind in einer freudigen und zugewandten Atmosphäre wohler fühlt. Und dennoch ist die Nähe zu denjenigen am grössten, von denen sie erzogen worden sind. Es wird deutlich, welchen Sinn im Leben Eltern finden, wenn sie in ihrer Partnerschaft gut zusammenwirken können und mit ihrem Kind zusammen eine gefühlvolle Zusammengehörigkeit als Familie entwickeln können.
Der Film ist ein Plädoyer dafür, das Beglückende im Leben – das beziehungsvolle Miteinander – zu entwickeln und das gegenseitige emotionale Entzücken nicht zu verpassen, weil man sich aufgrund der eigenen Erziehung immer anstrengen muss, das Richtige zu erfüllen. Man erfährt, dass eine Änderung in der strengen Lebensweise möglich wird, wenn man sich mit den Wirkungen der eigenen Erziehung auf das Gefühlsleben auseinandersetzen kann.
Hirokazu Koreeda ist ein Meister im Betrachten von familiären Situationen und einer, der es wie wenige versteht, mit Kindern zu arbeiten und von Momenten der Kindheit zu erzählen.
Tags: Filmbesprechung, lehrreich, sehenswert