«Das Beste kommt zum Schluss (The Bucket List)» (2007, 96Min. ) Regie: Rob Reiner
Im Film «Das Beste kommt zuletzt» lernen sich zwei grundverschiedene Männer, Edward Cole und Carter Chambers in einer aussichtslosen Lebenssituation kennen und befreunden sich: Beide liegen als Fremde zusammen in einem Zweibettzimmer im Spital, sind unheilbar an Krebs erkrankt und haben nur noch eine Lebenserwartung von 6 Monaten.
Ganz nach dem Motto, dass der Sinn des Lebens – egal in welcher Situation – darin besteht, Freude am Leben zu haben und anderen Menschen eine Freude zu machen, kommen sie sich näher. Der sehr reiche, beziehungsverlorene, weitgereiste weisse Unternehmer Edward trifft auf den familienverbundenen, hochgebildeten und wissensdurstigen schwarzen Mechaniker Carter, der mit seiner Frau in einer Krise steckt, nachdem die Kinder ausgezogen sind. Symbolisch lernen sie auf einer Reise um die Welt immer besser verstehen, was den anderen bewegt und wie der andere das Leben begreift. Bei diesem Interesse aneinander erschliessen sich für beide Welten und ein Ausblick auf den demokritischen Seelenfrieden, der frei ist von Begierden, Furcht und Schmerzen, der sich jedoch in innigen Freundschaften niederschlägt. Sie erfreuen sich an verschiedenen Männerspielzeugen und Edward erfährt durch das reichhaltige Wissen von Carter viel über verschiedene Kulturen und deren Ansichten über das Leben. Trotz der grundverschiedenen Lebensgestaltung der beiden und ganz unterschiedlicher Ansichten über ein gutes Leben, die Religion, die Liebe, die Sexualität, über die Art von Freundschaften und über ein aufgeklärtes Leben mit reichhaltigem Wissen und über die Gestaltung von menschlichen Beziehungen entsteht eine tragfähige Beziehung. Edward erlebt dabei zum ersten Mal, was eine Freundschaft sein kann, wie sie ein glückliches Leben ermöglicht und zudem, wie ein grosses Wissen dazu führt, das Leben zu erweitern und die menschlichen Beziehungen zu vertiefen und zudem ermöglicht, bei anderen Menschen mitzuleben und mitzuempfinden. Carter hat in seinem Leben zwar Familienpflichten erfüllt, hat aber zu seinen Kindern und zu seiner Frau ein distanziertes, freudloses Verhältnis hat. Er erfährt, dass Freude zwischen Menschen dann entsteht, wenn sie freiwillig anfangen, sich füreinander zu interessieren und sich aufeinander abstimmen.
Die Auseinandersetzung auf dieser Reise mit dem, was das Leben sinnvoll macht und die Gespräche miteinander führen dazu, dass Carter erkennt, welche Geborgenheit er in der langjährigen und vertrauten Beziehung zu seiner Frau und seiner Familie finden kann, auch wenn er sich von seiner Frau immer wieder bezwungen fühlte. Edward wiederum ist angeregt, die längst zerstörte Beziehung zu seiner Tochter und seiner Enkelin wieder aufzunehmen und darin Freude zu erleben. Er merkt auch, dass es das Leben lohnenswert macht, wenn man sich nicht nur mit den Menschen insgesamt verbindet, sondern auch mit der Menschheitsgeschichte und sich damit als Mensch auf der Welt zugehöriger fühlen kann. So überrascht er sein Management mit der Frage, ob sie Dantes „Göttliche Komödie“ von 1321 gelesen hätten. Dante hatte sein Werk in der Volkssprache mit dem erklärten Ziel geschrieben, „die Lebenden in diesem Leben aus dem Zustand des Elends herauszuholen und sie zum Zustand des Glücks hinzuführen“. Er glaubte, dass jeder Bürger durch die Läuterung der eigenen Seele wieder ins irdische Paradies kommen könne. Dafür muss niemand ein Heiliger sein.